Klangstahlglocken in der Kirche zu Reurieth

(Aus der Chronik von Reurieth - nach Pfarrer Willy Seidler)
Wie im Ersten Weltkrieg so wurden auch im Zweiten Weltkrieg wieder zwei Bronzeglocken vom Turm der Reuriether Kirche geholt. Nur das kleine Taufglöckchen blieb der Kirche damals erhalten.


1945 - nach dem Krieg - gab es lange Zeit keine Glocken, aber dann war die Reuriether Kirche eine der ersten in Thüringen, die wieder neue Glocken erhielt.


Am 13. Oktober 1946 wurden drei Glocken in Apolda bei der Glockengießerei Schilling und Lattermann bestellt. Sie kosteten mit drei neuen Armaturen (gekröpftes Joch) 2.300 Reichsmark. Die Bezahlung fiel nicht leicht, da die Glocken am 1.Dezember 1947 eintrafen, also noch vor Einführung der neuen Währung (20. Juni 1948).


Die mit Blumen geschmückten Glocken wurden von Hildburghausen mit einem Pferdegeschirr über die Schafbrücke nach Reurieth transportiert. Unter dem Freudenklang des einen verbliebenen Glöckchens wurden die neuen Klangstahlglocken zur Kirche von Reurieth begleitet.


Dort wurden diese mit Gesang und einer von Herrn Pfarrer Zeitler gehaltenen Ansprache begrüßt und am 3. Advent, dem 14. Dezember 1947, eingeweiht. Sie tragen die Inschrift:  „Glaube-Liebe-Hoffnung“ und dazu die Jahreszahl 1947.


Am 26.Februar 1952 wurde eine weitere Glocke  - eine Gedächtnisglocke zu Ehren der aus dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder heimgekehrten Väter und Söhne - bei derselben Glockengießerei bestellt:  Ton: As, 750 kg schwer, 122 cm Durchmesser. Sie kostete mit neuer Armatur (gekröpftes Joch) 2.150 Mark. Geliefert wurde diese im Februar 1954. Die Bezahlung erfolgte aus dem Darlehensfonds der Landeskirchenkasse.


Es war wieder ein bewegendes Ereignis auf dem Kirchplatz von Reurieth. Der Glockenstuhl musste durch den Zimmermeister Ernst Amberg umgebaut werden, um diese größte Glocke im Turm unterzubringen. Ihre Weihe war am Sonntag, dem 14.März 1954.


Die Glocke heißt: Friedens- und Gedächtnisglocke und hat die Inschrift: „Friede unseren 1939 bis 1945 Gestorbenen zum Gedächtnis“, „Gott zur Ehre 1954“