Schulgeschichte in Siegritz

(Aus der Kleinen Heimatchronik zur 825 Jahrfeier Siegritz)

Am 21.5.1863 gab es in Siegritz 35 schulpflichtige Kinder und man beabsichtigte eine Abtrennung der Schule von Reurieth. Der damalige Schultheiß Koch verfasste deshalb an das Herzogliche Kirchen- und Schulamt einen entsprechenden Bericht. Da Reurieth nicht eingewilligt hatte, wurden Oberamtmann und Superintendent am 16.8.1863 nach Siegritz eingeladen, um das Hirtenhaus im Unterdorf zu besichtigen. Daraufhin wurde der Antrag genehmigt und der Schulamtskandidat Johann Wilhelm Türk aus Möhra war erster Lehrer in Siegritz. Das ehemalige Hirtenhaus wurde im Jahr 1865 zu einer Schule mit Lehrerwohnung umgebaut. (Das Gebäude ging später in den Besitz des Landwirtes Wilhelm Reumann über.)

 

1868 erhielt Lehrer Türk die dienstliche Genehmigung seiner Verheiratung mit Elisabeth Krah aus Salzungen. Am 22.4.1870 wurde der Lehrer Türk nach Leimrieth versetzt, es folgte der Schulamtskandidat Ottomar Reinhard aus Wasungen, der 1873 nach Lichtentanne wechselte. Es sollte Ernst – Gottlieb Hörnlein aus Altenbreitungen folgen, der aber seinen Dienst nicht antrat. So wurde Martin – August Büchel, Sohn des Landwirtes Adolf Büchel, aus Streufdorf nächster Lehrer in Siegritz. Er blieb bis 1884 in Siegritz und heiratete Mathilde Leinhaas aus Reurieth.

 

Im Jahre 1898 wurde ein neues Schulgebäude gegenüber der Gastwirtschaft „Zur grünen Aue“ errichtet, in dem sich ein großer Klassenraum mit Lehrmittelräumen und zwei Lehrerwohnungen befanden.


In den 1920er Jahren war Oberlehrer Opfermann als Lehrer tätig, danach Lehrer Hofmann. Nach dem 2. Weltkrieg unterrichteten in Siegritz die Lehrer Knye, Unbehaun, Praunias, Beetz, Glaßl, Maaser und Nenninger sowie die Lehrerin Frau Glaßl. Der letzte Lehrer der selbstständigen Schule Siegritz  war der Lehrer Herr Nenninger.


Aufgrund der zwischenzeitlich hohen Schülerzahlen wurden für die Siegritzer Schüler zusätzliche Klassenräume im ehemaligen Gemeindehaus (Türmchen) und im Anbau der Gastwirtschaft im Mitteldorf hergerichtet.

 

Am 1.8.1955 wurde der Schulverband Siegritz/ Ehrenberg gegründet, ab diesem Zeitpunkt fand der Unterricht der Klassen 5/6 in Siegritz und der Klassen 7/8 in Ehrenberg statt. Ein Schulbus ist damals nicht gefahren. Die Schüler sind zum Unterricht gelaufen, mit dem Fahrrad gefahren und haben im Winter - soweit vorhanden – Skier genutzt. Mit Beginn des Schuljahres 1965/66 wurde der Schulverband Siegritz/ Ehrenberg in den Schulbereich Reurieth integriert.

 

Im Schulgebäude Siegritz wurde letztmalig 1979/80 eine ausgelagerte Klasse von der Schule Reurieth unterrichtet.