Schulgeschichte in Reurieth

Im Jahre 1578 kam Henricus Wacker als erster Lehrer und gleichzeitig als Pfarrer nach Reurieth.


Der Unterricht wurde unter beschwerlichen Voraussetzungen durchgeführt, denn in der Schulstube zu Reurieth ging es sehr eng zu. Bis zu 170 Kinder hatte ein Lehrer zu unterrichten, da auch in den Jahren bis 1631 die Beinerstädter und bis 1704 die St.Bernharder und bis 1842 die Siegritzer Kinder in Reurieth unterrichtet wurden.


Weil damals Pfarrer und Schulmeister eine sehr schlechte Besoldung hatten, stiftete Hans Andreas von Heßberg zu Reurieth im Jahre 1603 1000 Gulden, das so genannte „Heßbergische Legat“.  Davon sollten der Pfarrer 30 fränkische Gulden und der Schulmeister 20 fränkische Gulden bekommen, damit auch die Jugend besser und fleißiger auferzogen werden möge.


1733 wurden schon Verhandlungen zum Bau einer neuen Schule aufgenommen, doch bis dahin dauerte es noch sehr lange. Bis April 1826 hatte die Wohnstube des Lehrers zugleich als Schulstube gedient, wobei die Familie des Lehrers durch einen Verschlag von Brettern, der in der Stube ein kleines Kabinett bildete, von den Schulkindern getrennt war.


1833 war es dann so weit, in Reurieth wurde die 1. Schule gebaut.


Bis 1908 gab es in Reurieth nur ein Schulhaus, deshalb machte sich der Bau einer zweiten Schule dringend notwendig. So wurde im Jahre 1909 der zweite Schulbau im fränkisch - hennebergischen Fachwerkstil gebaut. Damit wurde am 01.04.1909 die Schule zweiklassig und blieb so bis 1945. Die Oberstufe wurde in den Jahren von 1909 - 1925 von Georg Steiner unterrichtet. Die Unterstufe unterrichtete Konrad Hofmann von 1909 - 1923.


Von 1925 - 1945 war Erich Dressel Schulleiter, während die zweite Lehrerstelle wechselte.


Nach der demokratischen Schulreform wurden die Kinder von vier ständigen Lehrern, einem Fachlehrer für Russisch und einer nebenamtlichen Handarbeitslehrerin unterrichtet.


Da nur zwei Unterrichtsräume zur Verfügung standen, schuf man 1953 durch Teilung des Klassenraumes und durch Umbau des oberen Wohnraumes in der alten Schule zusätzlich zwei Klassenräume.


Später kam Lehrer Bruno Weigelt hinzu. Ebenfalls in Reurieth tätig war das Ehepaar Volk, besonders rührig war Herr Volk auf dem heimatgeschichtlichen Gebiet.


Bis 1969 gab es in Reurieth eine 8 – Klassen - Schule. Wer die 9. oder 10. Klasse besuchen wollte, musste den Weg in die Kreisstadt antreten.


Dann begannen die Vorbereitungen für den Aufbau einer 10 – Klassen - Schule. 1970/1971 gab es bereits die erste 9. Klasse. Gleichzeitig war ein Schulneubau im Rahmen des NAW (nationales Aufbauwerk) in Angriff genommen worden.


Am 01.09.1971 konnte das Gebäude mit vier neuen Klassenräumen bereits eingeweiht werden und die erste 10. Klasse konnte am Ende des Schuljahres 1971/1972 erfolgreich in das Berufsleben entlassen werden. In den Jahren danach erfolgte ein schrittweiser Ausbau, der 1983 abgeschlossen wurde.


Mit der historischen Wende in der Geschichte der beiden deutschen Staaten 1989 und der deutschen Wiedervereinigung am 03.10.1990 zeichnete sich auch eine Veränderung in der Schulstruktur ab.


1991 wurde der Neubau neben dem Kindergarten „Grundschule“ und der bereits bestehende große Schulneubau „Regelschule“.


2004 wurde die Regelschule Reurieth in die Regelschule von Themar integriert. Die Grundschule zog damit in das ehemalige Gebäude der Regelschule ein. 2017 wurde die Grundschule ebenfalls in die Grundschule Themar integriert und der Schulstandort in Reurieth geschlossen.